Die Verbreitung des Familiennamens Stolzenbach

Seit dem Jahr 1348 ist der Name in Homberg an der Efze bekannt und bis in die Gegenwart vertreten. Die Filiation in Homberg konnte seit dem 16. Jahrhundert bis heute in vielen Zweigen lückenlos aufgestellt werden.
Die Filiation der ersten Namensträger in Fritzlar (1337), in Kassel (1417), in Melsungen (1425), Treysa (1524), Adelsheim/Mosbach (1665) sind noch nicht abschließend erforscht.

Es scheint, dass die Familien bis weit in das 18. Jahrhundert in Hessen sesshaft waren. Abwanderungen waren meist lokal eng begrenzt.
In einzelnen Fällen erfolgte diese nach der Lehre, wenn die Gesellen auf der Wanderschaft in der Fremde ihr Glück fanden und ihrer alten Heimat fernblieben.
Ein weiterer Grund zum Verlassen der Heimat war das Glaubensbekenntnis. Durch die Einführung der Reformation in Hessen (Homberger Synode 1526) verließen einige Katholiken die Landgrafschaft Hessen.
Auch die Auswirkungen von Kriegshandlungen, wie zum Beispiel der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), veranlasste viele Bürger, die Stadt Homberg zu verlassen.
Die Entwicklung besserer Verkehrsverbindungen begünstigte die Abwanderung in andere Länder.

So wanderten schon seit 1754 Mitglieder der Familie Stolzenbach aus Felsberg nach den Niederlanden und aus Kassel 1732 nach Dänemark aus.
Durch die Ausarbeitung von Svend Tingleff konnte nachgewiesen werden, dass der aus Kassel ausgewanderte Philipp Stolzenbach, der Stammvater aller in Dänemark vorkommende Namensträger ist.
Seit dem Jahr 1724 erscheint ein Johannes Stolzenbach mit seinen Nachkommen in den Kirchenbüchern von Kalazno in Ungarn. Bei seiner Heirat mit Elisabeth Dippel in Leusel (Alsfeld) im Jahre 1710 wird sein Geburtsort mit Draiß (Hessen Kassel) angegeben. Heute ist der Name Stolzenbach in Ungarn nicht mehr zu finden.

Auch in den typischen Auswanderungsländern kann der Name Stolzenbach nachgewiesen werden.
1782 wanderte ein Balthasar Stolzenbach nach Charles Town, North Carolina, USA aus.
Im Jahre 1834 segelt Heinrich Stolzenbach und seine Frau Anna Elisabeth mit ihren Kindern Jacob und Mary nach Maryland, USA.
Weitere Namensträger folgten ihr Beispiel und verließen ihre Heimat für immer.

Heute findet man den Familiennamen nicht nur in allen Teilen von Deutschland, sondern auch in Kanada, USA, Chile, Frankreich, Dänemark, Niederlande und Australien.