Geschichte der Stolzenbach

 

Bei Elisabeth Zahn heißt es unter anderem:

„... Einer der ältesten Nachweise des Familiennamens stammt aus Homberg an der Efze.

In einer Urkunde von 1348 wird erstmalig ein Heinrich, genannt Stolcenbacher, erwähnt, der für ein landgräfliches Allod in Homberg zu 4 Malter 1 Pfund (=20 Schilling oder 120 Heller) zinste.

(Ausschnitt: HStAM Urk.18 Nr.291).

Bis zum Einsetzen der Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern von Homberg an der Efze 1636, taucht der Familienname Stolzenbach in vielen Homberger Urkunden auf und ist bis in die Gegenwart in Homberg nachweisbar. Somit ist die Familie Stolzenbach neben den bekannten Familien Bischof (1317), Rückersfelde (1414), Rübenkönig (1491), Pflüger (1497) eine der ältesten Familie in Homberg an der Efze.

Doch schon im Jahre 1337 wird in Fritzlar ein Weber Stolzenbach als Inhaber einer dem Johann Schindeleib gehörenden Scheuer in der Marktgasse genannt. ...“

(E. Zahn, Zur Geschichte der Familie Stolzenbach, Selbstverlag, Bonn 1983, 2.Auflage: Wachtberg 2001)

In der oben genannten Urkunde von 1348 wird der Gütertausch zwischen den Stift Fritzlar und den Kloster Cappel (Spießkappel) dokumentiert.

Der Stift Fritzlar erhält die Mühle zu Fritzlar vom Kloster Cappel und dieses wiederum erhält Güter vom Stift Fritzlar, unter anderem ein Allod in Homberg, für das Heinrich, genannt Stolzenbach ein Zins zahlt.

Ein Allod ist freies Eigentum, auf dem keine Abgaben fällig sind. Heinrich nutzt dieses Allod und zahlt dafür einen Zins. Da dieses Allod von Fritzlar an Cappel übertragen wird, ist es kein landgräfliches Allod.

Im Jahr 1357, am 26. August, verkauft der Homberger Bürger Heinrich Stolzenbach und seine Frau Alheid einen Geldzins aus Gütern zu Dillich an das Cappelner Chorfrauenstift.

(HStAM Urk. 18 Nr.332)

Am 7. Januar 1358 und am 14. Januar 1358 siegelte der Erzpriester von Mardorf, Heinrich Stolzenbach zwei Urkunden über Verkäufe.

(HStAM Urk.147 Nr.72 und 73)

Auch in anderen hessischen Städten wird der Name Stolzenbach früh in Urkunden genannt. Wie oben schon genannt seit 1337 in Fritzlar, seit 1417 in Kassel, seit 1425 in Melsungen und seit 1524 in Treysa. Es wird aber weiter geforscht.

(E. Zahn, Zur Geschichte der Familie Stolzenbach, Selbstverlag, Bonn 1983, 2.Auflage: Wachtberg 2001)

 

In Homberg (Efze) kann eine Familie Stolzenbach festgestellt werden, die überwiegend das Metzgerhandwerk ausübten. Sie erscheinen spätestens seit 1457 in vielen Homberger Urkunden. So sind in der Aufstellung von Karl Merz: „Homberg 1748, Die Einwohner und ihre Gewerbe“, von den 31 Namen der Metzgerzunft 18 mit den Namen Stolzenbach zu finden.

(Karl Merz, Homberg 1748, Die Einwohner und ihre Gewerbe; veröffentlich in Homberger Hefte Nr.1/1965 des Zweigverein Homberg an der Efze des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde)